Europäische Wettbewerbsfähigkeit
Die EU ist mehr als eine politische Idee – sie prägt unseren Alltag. Morgens ein Croissant aus Frankreich, mittags italienische Pasta und abends ein dänisches Designermöbel online bestellen – all das passiert reibungslos, weil 29 Länder ihre Grenzen für Handel, Reisen und Ideen geöffnet haben. Die Anfänge der EU, wie wir sie heute kennen, liegen in der Montanunion, der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Seit deren Gründung vor über 70 Jahren hat sich die EU zu einem eng vernetzten Wirtschaftsraum entwickelt. Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens grundsätzlich geändert, und neue Herausforderungen sind hinzugekommen. Kohle und Stahl sind nur noch ein kleiner Teil der europaweiten Wirtschaftskooperation. High-Tech Produkte wie Flugzeuge, Autos und Medizin nehmen eine viel wichtigere Rolle ein. Produzierende Unternehmen sehen sich jedoch gleichzeitig hohen Energiekosten, Zöllen aus den USA und Konkurrenz aus China gegenüber. Hinzu kommt, dass mit der Digitalisierung ganz neue Branchen entstanden sind, in denen Europa bislang lediglich bei der Regulierung vorne mit dabei ist. Der Bericht von Mario Draghi zur Wettbewerbsfähigkeit, der die EU im vergangenen Herbst aufgerüttelt hat, kommt also zur rechten Zeit.
Europäische Herausforderungen
Das Coronavirus und der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, wie anfällig unsere internationalen Handelsrouten gegenüber Disruptionen sind. Im Besonderen in Folge des Ukrainekrieges lasten steigende Energiepreise zunehmend auf der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen. Europa muss somit energieautarker werden, um nicht erneut in eine Abhängigkeit von Autokratien zu geraten. Diese wirtschaftliche Transformation, welche ebenfalls eng mit der Transformation im Rahmen des Klimawandels zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft verknüpft ist, ist eine generationenübergreifende Aufgabe mit dem Potential, nachhaltiges Wachstum zu stimulieren. Doch um dies zu ermöglichen, bedarf es großer Mengen an Kapitalinvestments in den Ausbau und die Entwicklung neuer Technologien. Die öffentliche Hand ist gefragt, private Investitionen in den Standort attraktiv zu machen. Auch das explosive Wachstum von großen Internetunternehmen aus sowohl Amerika als auch China stellt die EU vor eine weitere Herausforderung. Diese Unternehmen sind in der Lage, eine beispiellose Marktmacht zu entfalten und die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs im digitalen Raum ist somit sehr schwierig. Zugleich ist mit Donald J. Trump eine Person ins weiße Haus eingezogen, für welche Zölle und Handelskriege ein legitimes Mittel zur Durchsetzung politischer Forderungen gegenüber Verbündeten sind.
Europäische Lösungen
All diese Faktoren lasten schwer auf der Wettbewerbsfähigkeit der EU im internationalen Vergleich. Um diese Herausforderungen zu meistern, sind Reformen innerhalb der EU vonnöten, um eine gemeinsame europäische Antwort auf die großen Fragen unserer Zeit zu ermöglichen. Die Europäische Union muss Wege finden, wie ein fairer und nachhaltiger Wettbewerb innerhalb und außerhalb Europas garantiert werden kann, muss jedoch zugleich sicherstellen, dass Unternehmen nicht ein zu großer bürokratischer Aufwand zugemutet wird. Die Europäische Union muss unabhängiger im Bereich der Energie werden um international nicht erpressbar zu sein. Die Europäische Union ist muss die Möglichkeiten schaffen das junge Unternehmen in Europa einen einfacheren Zugang zu den Investitionsmitteln erhalten welche sie zum wachsen benötigen. All dies sind europäische Aufgaben welche nur gemeinsam in Europa gelöst werden können.
Wir laden ein in die Hafenstadt Hamburg
Aus diesem Grund laden wir, die jungen europäischen Föderalist*innen Hamburg, junge Menschen zu unserer diesjährigen Europa-Akademie zum Thema “Europäische Wettbewerbsfähigkeit” ein. In diesem Rahmen werden wir uns drei Tage lang im Zentrum der Hafenstadt Hamburg zu den verschiedenen Aspekten dieses Themenbereichs austauschen. Wir werden gemeinsam mit Experten über die Themen Innovation, Energiewende, Investitionen und strategische Souveränität diskutieren und Forderungen und Vorschläge erarbeiten, um die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Die Europa-Akademie findet in diesem Jahr vom 13.06-15.06.2025 statt.
Die Anmeldung wird voraussichtlich Anfang März eröffnet. Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
Weitere Informationen sowie die Anmeldung sobald diese verfügbar ist findet ihr hier.
